Thementafel Nr. 3 der Wasserausstellung

"Das Wasser(problem) unserer Region"
Das Problem Wasserverlust

Der Straussee erleidet seit nunmehr 10 Jahren an einem dauerhaften Wasserverlust, da die Wasserbilanz jährlich negativ ausfällt. Das bedeutet, der See erhält in der Jahressumme deutlich weniger Wasser durch Niederschlag und unterirdische Zuflüsse als er an die Verdunstung und den allgemeinen unterirdischen südwärts gerichteten natürlichen Wasserabfluss abgibt.

Die Ursachen für dieses Problem sind komplex. Einerseits wächst die Bevölkerung und der regionale Wasserverbrauch ist im Bundesvergleich deutlich erhöht.

Gleichzeitig kann weniger Regenwasser im Boden versickern und den grundwasserabhängigen See mit neuem Wasser versorgen. Vor allem die nördlich anströmenden Quellen und kleineren Oberflächengewässer (bspw. Roter Hofgraben, Klostersee) führen selbst wenig bis kein Wasser mehr.

Trauriger Fakt ist, kann dem See mittelfristig kein Wasser zugeführt werden stirbt das Ökosystem Straussee und hinterlässt eine tiefe leere Narbe in der Landschaft. 

Thementafel 3: Das Problem Wasserverlust

Seit knapp 10 Jahren kämpft der Straussee mit einem schwindenden Wasserstand. Dieser Umstand hängt direkt mit einer geänderten Wasserbilanz des Sees zusammen, welche auf der Thementafel in einer zeichnerischen Darstellung abgebildet ist. Zusammengefasst ergibt sich das Seewasser aus dem jährlichen Niederschlag, abzüglich der Verdunstung sowie des sogenannten Wasserabflusses. Der Wasserabfluss kann oberirdisch oder unterirdisch erfolgen und gehört zu dem natürlichen Wasserkreislauf der Erde, da Wasser aus den Landmassen immer zu den Weltmeeren (mithin den niedrigsten Punkt) abfließen möchte.

Seen sind dabei sogenannte Ökosysteme im Gleichgewicht. Sie können bestimmte negative und positive Faktoren eine Zeit lang miteinander ausgleichen. Allerdings führt ein dauerhaftes Defizit in einem oder mehrerer der folgenden Faktoren zu einem schweren Ungleichgewicht:

Veränderung des Niederschlags, Grundwasserentnahmen und Wasserverbrauch, Erhöhte Verdunstung sowie die jeweilige Landnutzung.

Für den Straussee haben sich einige dieser Faktoren verändert und es wird in den folgenden Thementafeln auf die Einzelheiten eingegangen. Infolgedessen hat der Straussee mittlerweile 170 Millionen Liter Wasser verloren, wodurch der Wasserpegel um mehr als 150 cm gesunken ist. In der Ausstellung vor Ort befindet sich eine sogenannte Nivellierlatte mit den Wasserständen gemessen werden. Stelle Dich gern neben dieses Messinstrument oder suche Dir zuhause bspw. ein Maßband, um den bisherigen Wasserverlust mit deiner Körpergröße abzugleichen.

Durch die in der unmittelbaren Umgebung einzigartige maximale Tiefe des Straussee (27 m gegenüber dem Bötzsee mit einer Tiefe von 5 bis 7 m) und seiner Grundwasserabhängigkeit für den Wasserhaushalt, kann der Wasserverlust vom Straussee als ein Warnsignal für den sehr hohen Wasserverbrauch in der Metropolregion östlich von Berlin dienen. Selbst wenn der Wasserverbrauch auf dem derzeitigen Niveau verbleibt, aber sich die Grundwasserneubildung nicht drastisch verbessert, könnte auch eine sichere Trinkwasserversorgung langfristig problematischer werden.

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Pegeldaten an der Strausberger Fähre (02/2011-09/2023)
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