Thementafel Nr. 4 der Wasserausstellung
"Das Wasser(problem) unserer Region"
Das "neue" Klima
Niederschlag, Verdunstung, Dürre, Hitze usw. sind Schlagworte die mittlerweile in der sommerlichen Berichterstattung in Brandenburg, aber auch weiteren Teilen Deutschlands immer öfter diskutiert werden.
Betrachtet man die klimatischen Tendenzen des Deutschen Wetterdienstes über die vergangenen 10 Jahre wird deutlich, dass insbesondere der Norden sowie Osten von Brandenburg unter veränderten Temperaturen und Niederschlagsverhältnissen leidet.
Diese veränderten Bedingungen können wir selbst nicht umkehren. Sehr wohl lassen sich jedoch Maßnahmen ergreifen, um die negativen Auswirkungen zu kompensieren. Aus diesem Grund wird in dieser Thementafel der Verdunstungseffekt erläutert, welcher auf den nachfolgenden Thementafeln erneut aufgegriffen wird.
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Thementafel 4: Das „neue“ Klima
Zunächst widmen wir uns dem Thema Niederschlag als fundamentalen Faktor in der Wasserbilanz. Der “Landregen” ist der zentrale Wasserlieferant für Regionen fernab vom Meer. Über die vergangenen Jahre schwankt der regionale Niederschlag in Brandenburg gemäß den Wetteraufzeichnungen deutlich!
Im Bundesvergleich erhält das Land Brandenburg seit der Wetteraufzeichnung im Jahr 1881 beispielsweise durchschnittlich 205 mm weniger Niederschlag je Quadratmeter.
Warum kann der Regen die Wasserspeicher nicht mehr auffüllen? Weil sich der Niederschlag speziell in Märkisch-Oderland auf wenige sehr regenreiche Monate beschränkt. Durch die starke Versiegelung (Häuser, Straßen etc.) kann der Boden diese Wassermengen nicht aufnehmen. In der Folge wird das Wasser über die Straßen und Kanalisationen aus der Region abgeleitet und mündet nach der Abwasserbehandlung in Wasser verdunstet schon bei Raumtemperatur,
sofern die Raumluft keine hohe Feuchtigkeitaufweist und mit Wasserdampf gesättigt ist. die Spree.
Der weitere wichtige Faktor ist die Verdunstung. Auf dem Prinzip der Wasserverdunstung beruht bspw. das Freilufttrocknen von Wäsche. Der Effekt der Verdunstungskühlung durch Wasser ist wiederum die Grundlage für den Effekt der sogenannten Thermoregulation. Unterschieden wird dabei die Transpiration (Schwitzen + Blattverdunstung) und Evaporation (Verdunstung von Wasser auf unbewachsenem bzw. freiem Land- oder Wasserflächen).
In einer Deutlandkarte auf der Thementafel wird die Wasserbilanz für Deutschland im Jahr 2022 dargestellt. Diese Bilanz berechnet sich aus den Jahresniederschlägen abzüglich der regionalen Verdunstung von Wasser. Zu erkennen ist ein deutlicher Wasserverlust in Brandenburg, welcher in den vergangenen zehn Jahren zudem acht Mal für den Landkreis Märkisch-Oderland eintrat. Dementsprechend können sich die Wasservorräte auf Grund höherer Temperaturen und Trockenheit nicht mehr schnell genug regenerieren und nehmen selbst bei einem gleichbleibenden Wasserverbrauch weiter ab.